Tue Ich Natur?

Als ich vor einer längeren Weile mit einem Freund spazieren war, sprachen wir über Aktivitäten. Ich sagte, ich würde gerne im Garten arbeiten und Natur möge ich auch. Er erwiderte , dass ein kultivierter Garten ja nicht die Natur sei. Ohne dekonstruktiv zu sein:

Was ist Natur?

Und bildet der 'Cow Tools' Comic-Strip hier Natur ab?
Es gibt eine recht feste, vulgäre Definition von Natur: “Das wo nicht Mensch.”

Das ist reduktiv und wenig hilfreich. Wenn wir uns in dichtbesiedelte Betonburgen zurückziehen, da wir doch so viel Respekt vor der Natur haben, dann machen wir uns doch von schädlichen Praktiken wie Legefabriken et cetera abhängig. Den Depressionsausweg über Antinatalismus lasse ich hier nicht gelten.

Eine ältere Definition von Natur - die ich für sinniger erachte - hat mit dem Verhältnis des Menschen zum Externen zu tun. Verbrechen gegen die Natur laut der göttlichen Komödie waren zum Beispiel Fornikation und Finanzwucher. Weil sie den natürlichen Prozessen im Weg stehen, die zur Produktion einer gesunden Menschheit beitragen. Natur ist hier in seiner Wortherkunft klar mit Geborenwerden/zur-Welt-kommen verbunden. Wer hierzu mehr wissen will, dem empfehle ich dieses Video von Luke Smith.

Natur und Mensch im Kontext Garten

Eine andere, nützliche vulgäre Auffassung ist wie folgt: Des Menschen Rolle als Gestalter und Hüter seiner Umwelt. Hier wittere ich einen guten Ansatz. Wo der Mensch gewissenhaft und intelligent über die Umwelt waltet - wie zum Beispiel mit regenerativen Methoden - werden beide Parteien reicher.

Wenn ich drei Eimer voller Johannisbeeren ins Haus trage und im Garten neue Insektenarten sehe, die ich als Kind noch nicht erleben durfte, dann bin hat das mehr mit Natur zu tun, als wenn ich das Grundstück einfach wuchern ließe. In Kurz: Ich tue Natur, und ohne mein Zutun wäre die Welt ärmer dran.

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Gedanken